zweite Revolutioneröffnete den Beginn der radikalen Phase der Französischen Revolution
Der König war trotz der fundamentalen Umbrüche im Sommer 1792 immer noch Staatsoberhaupt. Er geriet in den Verdacht, mit den Kriegsgegnern Frankreichs zu kooperieren. Die Radikalen forderten offen die Abschaffung der Monarchie, die Gemäßigten (Girondisten) zögerten. Am 10. August schaffte das Volk Tatsachen: Das Königsschloss wurde von republikanischen Truppen, die von den Pariser Bürgern unterstützt wurden, gestürmt. Der König wurde abgesetzt und mitsamt seiner Familie inhaftiert. Auf den 10. August folgte eine Radikalisierung der Revolution, die bis zur institutionalisierten Schreckensherrschaft führte.
Ich bin hierher gekommen, um ein großes Verbrechen zu verhindern, und ich glaube, dass ich nirgends größere Sicherheit finden kann als in Ihrer Mitte, meine Herren.
Ludwig XVI., als er am 10. August 1792 nach der Flucht aus dem Königsschloss im Parlament erschien
Die Girondisten fürchteten vom Aufruhr, der sich neben ihnen vorbereitete, fortgeschwemmt zu werden und unternahmen verzweifelte Anstrengungen, um die Macht durch parlamentarische Mittel wieder an sich zu reißen.
Pierre Gaxotte: Die Französische Revolution, S. 229 (über die Situation vor dem 10. August 1792)
Der Aufstand vom 10. August ist ohne Zutun, ja gegen den Wunsch der Gesetzgebenden Versammlung geschehen, die den Pariser Sektionen und den Föderierten seither verdächtig ist. Die Politik der Demokraten, vor allem Robespierres, geht deshalb darauf aus, einen vorläufigen Kompromiss zu finden zwischen der neuen tatsächlichen Macht, der Commune, und der alten legalen Macht.
François Furet: Die Französische Revolution, S. 218
Die Macht war nicht nur aus den Händen der Krone, sondern auch aus denen der gemäßigten Revolutionäre geglitten.
Otto Zierer: Robespierre, S. 374 (über den 10. August)
Die aufständische Kommune hatte den Thron gestürzt; es fehlte nur wenig, und sie wäre mit der Gesetzgebenden Versammlung genauso verfahren.
Pierre Gaxotte: Die Französische Revolution, S. 234