Die Französische Revolution | Jacques Roux
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Jacques Roux (1752 - 1794)


Der wütende Priester


Jacques RouxDer ehemalige Priester machte sich als Anführer der Enragés (Wütenden) zum Sprecher der besitzlosen Massen. Jacques Roux war ein früher Kommunist, der eine staatlich gesteuerte Wirtschaft und das Verbot des Grund­besitzes forderte. Als er Hunger­revolten in Paris organisierte, um die Regierung zu radikalen Maß­nahmen der Wirtschafts­kontrolle zu zwingen, wurde er vom Wohlfahrts­ausschuss als Konterrevolutionär verhaftet. Vor der Hinrichtung brachte sich Jacques Roux in seiner Gefängniszelle um.


Jacques Roux…


Zitate

Er verlangte, einige Minuten für seinen Beichtiger zu haben. Er wollte uns ein Päckchen geben, das wir euch zustellen sollten; wir erwiderten ihm, dass wir nur den Auftrag hätten, ihn zum Schafott zu bringen.
Jacques Roux in seinem Bericht an die Kommune; er war von dieser beauftragt, den verurteilten König aus dem Temple abzuholen und zur Guillotine zu bringen.

Es genügt nicht zu erklären, dass wir französische Republikaner sind. Es ist darüber hinaus notwendig, dass das Volk glücklich sei. Es braucht Brot, denn wenn es kein Brot gibt, gibt es kein Gesetz, keine Freiheit, keine Republik.
Jacques Roux

Die Freiheit ist nur ein leerer Wahn, solange eine Klasse die andere ungestraft verhungern lassen kann.
Jacques Roux

Man muss alle schlechten Bürger umbringen, die seit vier Jahren ungeheure Güter erworben haben, diese Egoisten, die das allgemeine Unglück sich zunutze machten, um sich zu bereichern, […] diese Deputierten, die, bevor sie Savoyen und Belgien durcheilten, ihre Mahlzeiten in kleinen Kneipen einnahmen und heute offene Tafel halten, Schauspiele besuchen, Dirnen unterhalten und Schmeichler in ihrem Solde haben.
Jacques Roux im Juli 1793

Mit der Beherrschung der Menschen durch den Terror macht sich keine Regierung beliebt oder wert. Nicht dadurch, dass man alle gegeneinander hetzt, alles umstürzt, anzündet, in Blut taucht und Frankreich zu einem großen Gefängnis macht, wird die Revolution die Welt erobern. Es gibt viel mehr Unschuldige in den Gefängnissen als Schuldige.
Jacques Roux, Mitte September 1793, aus dem Gefängnis Sainte-Pelagie


Fundstellen

Seit dem Tode Marats hatten sich Jacques Roux und Leclerc als seine Nachfolger aufgespielt. Eifriger als je forderten sie Höchstpreise für sämtliche Lebensmittel, die Todesstrafe für Spekulanten, aber auch die Verhaftung aller Verdächtigen.
Jean Massin: Robespierre, S. 277

Jacques Roux hatte zuweilen wenigstens die soziale Frage begriffen. Hébert sah über die Ernährungsfrage nicht hinaus, die er mit kindischen, aber gewalttätigen Mitteln lösen zu können hoffte.
Albert Mathiez: Die Französische Revolution II, S. 602


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