ehemaliger Anhänger Robespierresin Paris versteckt halten.
Königsmörder
Prieur wurde schon in der Nationalversammlung von vielen nur Crieur (Schreihals) genannt. Denn seine Attacken auf die Monarchie waren scharf. Er machte nie einen Hehl daraus, was er von den Königen hielt. So war auch sein Votum im Königsprozess klar: Tod. Als Mitglied im allmächtigen Wohlfahrtsausschuss machte er in Paris kaum von sich reden, denn er war die meiste Zeit auf Mission. Auch am 9. Thermidor, als Robespierre stürzte, war er nicht anwesend. Dennoch wurde er als Parteigänger des Unbestechlichen aus dem Wohlfahrtsausschuss gewählt. Erstaunlicherweise gelang ihm kurze Zeit später die Wiederwahl in das (nun allerdings sehr geschwächte) Komitee. Später musste er sich vorübergehend verstecken, bis er von der Generalamnestie profitieren konnte. In der Zeit des Direktoriums und unter Napoleon hatte er kein politisches Amt. 1816 wurde er als Königsmörder
verbannt. Er starb in Brüssel.
Es musste geschehen, dass die Regierung schlechter wurde, indem sie sich ihrer Mitglieder entblößte. Couthon ist fortwährend abwesend. Prieur de la Marne ist seit acht Monaten abwesend; Saint-André [Jeanbon] ist in Port-la-Montagne, Lindet ist in seinen Büros vergraben, Prieur de la Côte d'Or in den seinigen; ich war bei der Armee, und der Überrest, welcher die Autorität aller ausübte, scheint mir ihre Abwesenheit zu benutzen versucht haben.
Aus dem Manuskript von Saint-Just für seine Rede am 9. Thermidor, die er nicht mehr halten konnte (mit dem Überrest
sind Barère, Billaud, Collot und Carnot gemeint)
Doch Prieur de la Marne, von Barère unterstützt, brachte es dahin, dass der erst mit Begeisterung aufgenommene Antrag abgelehnt wurde.
Albert Mathiez: Die Französische Revolution I, S. 366 (der Antrag der Girondisten versuchte die Befürworter der Todesstrafe für den König unter Druck zu setzen)
Der der Bergpartei angehörige Kern des Ausschusses bestand aus Couthon, Saint-Just, Jeanbon Saint-André und Prieur de la Marne.
Albert Soboul: Die Große Französische Revolution, S. 288 (über den Wohlfahrtsausschuss vor dem Eintritt von Collot, Billaud und Robespieree)
Saint-André, Couthon, Hérault, Prieur (Marne) bildeten mit Saint-Just die Linke des Ausschusses.
Albert Mathiez: Die Französische Revolution II, S. 470 (über den neuen Wohlfahrtsausschuss vom Juli 1793)