Die Französische Revolution | Philippe Egalité
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Philippe Egalité (1747 - 1793)


Der hochadelige Jakobiner


Philippe EgalitéDer hochadelig geborene Herzog von Orléans galt schon im Ancien Régime als Liberaler. In den General­ständen wechselte er vom Adel zu den Vertretern des Dritten Stands, legte er seinen Adels­titel ab und ließ sich Philippe Egalité (Egalité = Gleichheit) nennen. Er wurde Abgeordneter der radikalen Montagnards im Nationalkonvent. Seine Freunde, die ihn politisch unterstützten, schadeten ihm mehr als sie ihm nutzen konnten. Nie wurde er den Verdacht los, nach dem Thron zu streben, und die Revolutionäre gaben ihm keine Gelegenheit, das Gegenteil zu beweisen. Sie schickten ihn vorher aufs Schafott.


Philippe Egalité…


Zitate

Das ist für uns, die Ihrigen und besonders für ihren Vater von Bedeutung. Sie haben große Chancen, zu regieren.
Danton Ende September 1792 zum Sohn Egalités, dem späteren Louis Philippe I. (Danton riet diesem, sich in der Armee beliebt zu machen)

Das ist verlorene Zeit. Sie können mir die Stiefel auch ausziehen, wenn ich tot bin. Beeilen wir uns!
Egalités letzte Worte zu den Gehilfen des Henkers


Fundstellen

Der Prinz gefiel in seiner Jugend, er zeigte Verstand, war schön u. Meister in allen ritterlichen Übungen; aber bald verdarben Ausschweifungen sein Herz u. sein Äußeres, u. sein schwankendes Betragen im öffentlichen Leben machte ihn verhaßt.
Eugen Pierer: Pierer's Universal-Lexikon, Band 12, S. 372 (Lexikon-Eintrag von 1861)

Das jetzt entstandene Vakuum stärkt natürlich die Position der Verfechter einer Ersatzlösung. Eine Diktatur nach römischem Vorbild wäre denkbar, wie sie Marat seit langem vorschlägt, eine Regentschaft des Herzogs von Orléans, der sich genau zum richtigen Zeitpunkt, am 23. Juni [1791], bei den Jakobinern einschreibt, oder die Republik, deren Anhängerschaft rasch wächst.
François Furet: Die Französische Revolution, S. 182 (über die Situation nach dem Fluchtversuch des Köigs)

Robespierre widersetzt sich an diesem Tage [19. September 1792] der Kandidatur Philippes von Orléans, der fünf Tage zuvor erreicht hatte, dass die Kommune seinen Namen in Philippe Egalité abänderte. Aber Robespierre kommt diesmal nicht gegen Danton an, der Loblieder auf den Herzog singt, und Egalité wird an letzter Stelle gewählt.
Jean Massin: Robespierre, S. 197

Den geistlichen Beistand lehnt er ab. Wie gewöhnlich mit erlesener Sorgfalt gekleidet, das Gesicht mit der großen Nase noch geröteter als sonst, wird er samt drei Komparsen zum Richtplatz geführt. In völliger Blasiertheit stirbt er als ein Mann von altem Geschlecht, legt sogar eine gewisse Hast, das Leben zu verlassen, an den Tag. Sein letztes Wort ist: Beeilen wir uns!
Octave Aubry: Die Französische Revolution II, S. 85 f.


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